Rund um die XG-SE
Die XG-SE kam 1978 auf den Markt und wurde parallel zur XG-1 angeboten. Die beiden Modelle
unterschieden sich nur durch die unterschiedlichen Mattscheiben. In der XG-SE wurde die deutlich bessere
Mattscheibe der XD-7 verbaut. Wie alle anderen XG-Modelle bietet die XG-2 dem Anwender eine
Zeitautomatik zur Belichtungssteuerung und “mittenbetonte Integralmessung” zur Belichtungsmessung. Die
XG-SE wurde nur ein knappes Jahr lang in der Chrom- und in schwarzer Ausführung angeboten. Warum
Minolta zwei fast identische Kameras zeitgleich anbot, ist nicht nachvollziehbar.
Die XG-SE Bedienelemente und andere wichtige Teile 1
Auffällig bei der Betrachtung der XG-SE von vorne ist die große runde LED am Gehäuse links (Bild 1). Wie
schon die seitlich angebrachte LED der XD-7 dient diese der
Batteriekontrolle. Da bei der XG-SE ein elektronisch
gesteuerter Selbstauslöser realisiert wurde, zeigte die LED
durch blinken das ablaufen der Zeit an. Insgesamt wirkt die
Kamera kompakt auf den Betrachter, ist aber um wenige
Millimeter größer als die XD-Reihe. Während diese aber 560g
wiegt, bringt es die XG-SE auf nur 505g. Dazu dürften
wesentlich der leichtere Tuchschlitzverschluss und die
fehlenden mechanischen Steuerungen beigetragen haben.
Auf der Rückseite befindet sich anstelle eines Memohalter mit
DIN ASA/Umrechnungstabelle (Bild 2) nur ein einfacher
Aufkleber. Mittig oben ist das Okular zum Einblick auf die
Zeitenskala, die
Scharfstellung und
zur Motivkomposition durch das Objektiv.
Alle wichtigen Funktionen und Einstellmöglichkeiten sind bei der
XG-SE in zwei Blöcke zusammengefasst. Bild 3 zeigt auf der
rechten Kameraseite den aktiven Block, dort werden Parameter
verändert oder das Zeitautomatikprogramm verlassen und der Film
wird mittels des Schnellspannhebels transportiert. Teil zwei geht
genauer auf die Elemente ein.
Links auf Bild 4 ist
zuerst die
ausgeklappte Rückspulkurbel zu erkennen. Auch hier
besonders wichtig! Bevor der Film zurück gespult wird, muss
der kleine Knopf im Gehäuseboden gedrückt werden,
ansonsten kann der Film reißen oder Kamera beschädigt
werden.
Daneben befindet sich ein kompakter Funktionsblock. Hier
unterscheidet sich das Konzept der XG von der XD deutlich.
Während die XD für den (semi-) professionellen Anwender
gedacht und immer einsatzbereit ist (ihr fehlte der Ein-
/Ausschalter), muss die XG eingeschaltete werden. Natürlich
ist dies zum Teil auch dem “Touch switch” Auslöser geschuldet,
da man bei dieser Neuheit einen erhöhten Stromverbrauch
durch ungünstige Umstände mit Sicherheit vermeiden wollte.
Daneben hat der Schalter zwei weiter Funktionen. Wird er in
die Stellung B.C. bewegt, leuchtet bei genügend
Batteriespannung die LED vorne am Gehäuse auf (Bild 1). Die
vierte Position ist der Selbstauslöser (SELF TIMER). Wird der
Hebel in diese Stellung gebracht, erfolgt die Auslösung
zeitverzögert. Dabei blinkt die vordere LED um den Ablauf
anzuzeigen. Nach ca. 7 Sekunden erhöht sich die
Blinkfrequenz auffällig um dann ungefähr 6 Sekunden später
auszulösen. Der Hebel muss danach manuell wieder in die ON
oder OFF Position gebracht werden, die Rückstellung erfolgt
nicht automatisch.
Gut zu erkennen ist
auf Bild 4 auch der Blitzschuh. Der große Kontakt ist der übliche
Zündkontakt. Links davor befindet sich ein weiterer kleiner Kontakt.
Dieser stellt bei Benutzung von Minolta Blitzen des Typs X die
Kamera automatisch auf die Blitzsynchronzeit von 1/60s um und
zeigt dies durch Blinken der LED neben der 1/60s bei
Blitzbereitschaft an. Wird ein anderes Minolta Blitzgerät ohne X
benutzt, muss die 1/60s von Hand eingestellt werden.
Bild 5 zeigt am Gehäuse drei Elemente. Der obere verchromte runde
Knopf entriegelt durch drücken das Objektiv. Schaut man von vorne
auf die XG-2, so lässt sich das Objektiv dabei nach links drehen. Hat
die kleine rote Kunststoffkuppel auf dem Objektiv (in Bild 5 vor der
35 sichtbar) die oberste Position erreicht, kann das Objektiv nach
vorne abgezogen werden. Ansetzen erfolgt umgekehrt und durch
Rechtsdrehung bis ein hörbares klicken erfolgt.
Die Gewindebuchse unterhalb des Knopfes nimmt einen Fernauslöser zum erschütterungsfreien Auslösen auf.
Allerdings besitzt die XG-Reihe keine Möglichkeit den Spiegel vor Auslösung hochzustellen und so können
sehr wohl Schwingungen auftreten. Sollte kein Drahtauslöser zur Hand sein, hilft auch der Selbstauslöser
weiter.
Die unterste Buchse nimmt ein Zündkabel für Blitzlichtgeräte auf. Wird diese Verbindung benutzt, muss auf
jeden Fall die 1/60s von Hand eingestellt werden, auch bei Minolta Blitzlichtern des Typs X. An dieser Buchse
kann ein einzelnes Blitzgerät oder über einen Mehrfachstecker bis zu drei Blitzgeräte angeschlossen werden
(Josef Scheibel: Minolta XG-XD-Faszinierende Fototechnik mit der neuen Minolta-Generation, Seite 40).
Beispielsweise kann aber auch ein Blitzgerät über den Mittenkontakt und ein Gerät gleichzeitig über Kabel
gezündet werden.
Änderungen: 20.05.2012
Fotografie mit dem Minolta SR-Bajonett