Rund um die X-7-Details 1
Die Minolta XG-Modelle waren, verglichen mit der XD-Reihe, einfache Kameras die sich großer Beliebtheit
erfreuten. Vermutlich haben aber weit über 90% der Fotografen ihre XG im A-Modus belassen und lediglich in
wenigen Ausnahmesituationen die Belichtungskorrektur
benutzt. Dies war mit Sicherheit auch im Sinne dieser
Baureihe, denn das Abschalten der Belichtungsinformationen
beim Wechsel in den manuellen Modus sagte dem Fotografen
deutlich:”Lass es bleiben, dass was Du hier machst, führt
wahrscheinlich zur Fehlbelichtung Deines Bildes”.
Daher ging Minolta diesen Weg konsequent weiter und
entfernte die manuelle Zeiteinstellung vollständig, trennte
aber vom Design und von der Namensgebung diese Kamera
von der XG-Reihe deutlich ab (Bild 1).
Bisher waren für die Einstelloptionen die Beschriftungen auf
Grundplatten mit den Einstellelementen zusammen
angebracht. Bei der Minolta X-7 übernahm nun das Gehäuse
diese Aufgabe. Die Designer nutzten dafür Absätze, die sich
seitlich an das Prisma anschlossen und die Beschriftungen
und Markierungen aufnahmen und ergänzten diese mit
weiteren flacheren Ebenen. Dazu verschwanden fasst alle
schwarzen Flächen auf der Oberseite der X-7 und die
Rückspulkurbel zeigte sich chromglänzend. Damit wirkte
diese Modell im Vergleich zu anderen XG-Kameras sehr edel
(Bild 2) und zeigte deutlich, auch mit der Chromeinfassung
der frontseitigen LED (Bild 1), dass sie keine billige Kamera
sein sollte.
Das erste Modell hatte noch die einfache Einstellscheibe aber
schon die vollständige Zeitenskala der XG-9 im Sucher. Ihm
fehle zudem die DIN/ASA Umrechnungstabelle, die
Rückwand war austauschbar zum Einsatz der Datenrückwand
und der Motoranschluss war vorhanden. Sie wurde lediglich
in Silber gefertigt, nur eine sehr kleine “spezielle Edition” erfolgte in schwarzer Ausführung.
Laut Joe McGloins erschien die X-7 1980. Auf der japanischen Webseite
http://tomshome.sakura.ne.jp/others/minolta/ wird aber März 1979 als Erscheinungsjahr angegeben.
1981 erschien die erste Überarbeitung der X-7 (Modell b). Sie erhielt den Handgriff der XG-M und die
bessere, hellere Matscheibe der XG-9 und war ausschließlich in schwarzer Ausführung erhältlich
(http://www.youtube.com/watch?v=pDfOMPp2DHs).
Auf einem Prospekt vom Mai 1982 ist die X-7 Modell a zusammen mit der X-7 Modell b zu sehen.
Gemeinsame Überschrift ist X-7/X-7 BLACK TYPE. Demnach wurde das silberne a-Modell parallel zum
schwarzen b-Modell (Black Type) angeboten.
1982 erfolgte die dritte Änderung, die X-7 bekam das neue Minolta Logo und war weiterhin ausschließlich in
schwarzer Ausführung erhältlich. Vermutlich wurde das a-Modell weiterhin abverkauft.
Dem 1982er Prospekt ist zu entnehmen, dass die X-7 auch auf dem asiatischem Markt angeboten wurde.
Mit der X-7 gab es eine weitere Neuerung, die in vielen nachfolgenden Modellen eingesetzt wurde. Ein
elektronisches Signal warnte vor zu kurzen Verchlusszeiten und machte den Ablauf des Selbstauslösers
hörbar. Wurde die Verschlusszeit kürzer als 1/60s ertönte dieses Signal und es lief im Rhythmus der LED
während der ablaufenden Zeit des Selbstauslösers mit. Leider kann man das Signal nicht abstellen.
Die X-7 war also mehr als eine auf das notwendigste reduzierte “Knipsmaschine”. Sie zeigte zukünftiges
Minolta-Design und zukünftige Ausstattungsmerkmale und wendete sich an eine Zielgruppe, die einerseits
der Automatik ihr Vertrauen schenkte und dabei auf gute optische Qualität nicht verzichten wollte.
Die X-7 Bedienelemente und andere
wichtige Teile 1
Auffällig bei der Betrachtung der X-7 von vorne ist die große
runde LED am Gehäuse links (Bild 3). Im Gegensatz zu den
Schwestermodellen wird sie von einem verchromten Ring
eingefasst. Nur die XG-A erhält später die gleiche Einfassung.
Wie schon die seitlich angebrachte LED der XD-7 dient diese
der Batteriekontrolle und zeigt zusätzlich durch blinken das
ablaufen der Zeit des Selbstauslösers an.
Ein weiteres Element sind die vier Schlitze oberhalb des
Namenszuges. Diese “Kiemen” haben wohl eher einen
gestalterischen Hintergrund und könnten Schall-
austrittsöffnungen für die akustischen Signale symbolisieren.
Hält man diese zu, verändert sich die Lautstärke des
Signaltones nicht.
Das Funktionsrad, ASA, Filmtransport und Zählwerk
Alle wichtigen Funktionen und Einstellmöglichkeiten sind bei
der X-7 genauso wie bei ihren XG-Geschwistern in zwei
Blöcke zusammengefasst. Bild 4 zeigt auf der rechten
Kameraseite den aktiven Block. Dort werden Parameter
verändert, die Verschlusszeit der Automatik kann um +/- zwei
Blendenstufen verändert werden und die Filmempfindlichkeit
wird dort eingestellt. Um das Funktionsrad aus der AUTO-
Stellung zu bewegen, muss der kleine rechteckige schwarze
Knopf
gedrückt
werden- bei den Vorgängermodellen war dieser noch rund
und verchromt. Bei Kameras die Filme als Aufnahmemedium
verwenden, muss zwingend die Filmempfindlichkeit richtig
eingestellt werden. Bild 5 zeigt das Fenster mit der Aufschrift
ASA. Wird der gerändelte äußere Rand des Funktionsrades
angehoben, kann dieser gedreht werden. Dabei verändert
sich die ASA Anzeige. Drehen Sie so lange, bis der Wert mit
der ASA-Zahl auf der Filmverpackung übereinstimmt.
Auf dieser Seite wird auch der Film mittels des
Schnellspannhebels transportiert, gut auf Bild 5 in
Ruheposition zu erkennen und auf Bild 4 um ca. 30 Grad
ausgestellt, damit der Daumen jederzeit schnell
transportieren kann. Rechts neben der Drehachse des
Schnellspannhebels sieht man das Fenster des Bildzählwerkes und oberhalb dessen, das schmale kleine
Fenster. Es zeigt bei eingelegten Film das Filmladesignal an, eine rote Markierung die durch dieses Fenster
bei korrektem Filmtransport wandert. Es hat sich bewährt, auch die Rückspulkurbel zu beobachten. Dreht
sich diese beim Filmtransport, ist ein richtiger Transport sehr wahrscheinlich.
Fotografie mit dem Minolta SR-Bajonett