Allgemeines Minoltas Mitbewerber hatten bereits 1972 moderne Kameras am Markt platzieren können. Lediglich die auf professionelle Anwender zugeschnittene Minolta XK/XM war mit einer modernen Automatik ausgestattet. Minolta war also gezwungen eine Aufholjagd zu starten, um zu den Mitbewerbern aufzuschließen. Um dieses zu erreichen entstand eine Kooperation zwischen Minolta und Leitz. Erstes Ergebnis dieser Zusammenarbeit waren zwei fast identische Kameras beider Unternehmen, deren Herzstück der Verschluss war. Anni Rita und Josef Scheibel schreiben in Ihrem Buch “70 Jahre Minolta Kameratechnik”, dass dieser gemeinsam benutzte  elektronisch gesteuerte Metall-Lamellen-Verschluss der XE-1 von Leitz entwickelt wurde und die Firma Copal diesen baute. Daher der Name CLS - Copal Leitz Shutter. So erblickte die Minolta XE 1974 das Licht Japans und wurde im Jahr 1975 in Europa als Minolta XE-5  und als XE-7 in USA/Kanada vorgestellt. Sie bildete nun die neue Mittelklasse zwischen den SRT Modellen und der XK/XM (das “Schwester- Modell der Minolta XE, die Leica R3 kam 1976 auf den Markt). Neben der CLC Belichtungsmessung und der Zeitautomatik gibt es zwei mechanisch gebildete Einstellmöglichkeiten (1/90 Sekunde auf X und Bulb), die eingestellte Blende und Verschlusszeit werden im Sucher angezeigt und eine Nadel zeigt die von der Belichtungsmessung gebildete Verschlusszeit an. Weitere Merkmale sind die manuelle Belichtungskorrektur von +2 bis -2 Blendenstufen, der Okularverschluss und der Doppelbelichtungshebel. Als weitere Besonderheit ist der Abblendknopf noch zu erwähnen, der Lichtmessung bei Arbeitsblende oder Offenblende ermöglicht (siehe Seite XE-Details). Leider lassen sich bei dieser Kamera die Einstellscheiben nicht wechseln, genauso verhielt es sich bei den späteren Modellen XD und XG. Erst die X-Serie schuf diese sinnvolle Möglichkeit die Kamera an die Nutzerbedürfnisse anzupassen. Unbestreitbar ist die Minolta XE-1 eine der besten, jemals produzierten Kameras. Obwohl sie die preisliche Mittelklasse Minoltas bilden sollte, war sie doch für viele Kunden zu teuer. Daher bot Minolta schon im Folgejahr eine leicht abgespeckte Version, in Japan als XEb und im Rest der Welt als XE-5 an. Ihr fehlen die: Filmladekontrolle Sucherinformation über eingestellte Zeit und Blende Okularverschluss (separate Kappe zur Befestigung am Trageriemen lag nun bei) Möglichkeit der Mehrfachbelichtung mittels Hebel keine FP-Synchronisation Äußerlich lassen sich beide Modelle anhand der Sucherprismengestaltung unterscheiden. Bei beiden Modellen bestehen dieses aus einem schwarzen Kunststoff. Der vordere, mit dem Minolta Schriftzug versehene Teil, ist bei der XE-1 in silber gehalten und bei der XE-5 in schwarz mit weißer Schrift (Bild 2). Bei genauerem hinsehen erkennt man bei der XE-1 das kleine Fenster aus Kunststoff, oberhalb des i im Minolta Schriftzug. Dieses dient der Skalenbeleuchtung. Weiterhin sind beide Bauteile unterschiedlich geformt, erkennbar erst wenn beide Varianten nebeneinander betrachtet werden. Die schwarze XE hat ebenfalls das Kunststoffprismengehäuse, nur wirkt dieses feiner strukturiert als bei den silbernen Modellen. Der vordere Teil mit dem Minolta Schriftzug ist glatt in schwarz lakiert. Auch alle anderen schwarzen Teile sind in dieser Technik ausgeführt. Die Leica-Schwester R3 besitzt schon die moderne “Schwarzverchromung”. Diese Technologie war bei japanischen Herstellern zu dieser Zeit noch nicht üblich. Leitz setzte dieses Verfahren schon bei der Vorgängerin der R3 erfolgreich ein. Erst mit der nachfolgenden XD-Reihe übernahm Minolta diese Technik von Leitz. Auf Bild 3 ist die Struktur der Gehäuse und die unterschiedlichen Oberflächenausführung der beiden Kameras zu erkennen. Neben unwesentlichen Designunterschieden hat die R3 der XE einiges voraus. So verfügte die Leica über eine Spotmessung und es gab eine Variante mit Motoranschluss. Diesen verwirklichte Minolta erst in der nachfolgenden XD-Baureihe, die Spotmessung wurde bei keiner nachfolgenden Minolta mit SR-Bajonett verwirklicht. Trotz der Unterschiede dürfen die beiden Kameras als “Schwestern” bezeichnet werden, so ähnlich sind sie sich. Das macht weder die eine besser, noch die andere schlechter. Trotz ihrer hervorragenden Eigenschaften war die Produktionszeit der XE-1/XE-5 nur kurz. Bereits 1977 wurde diese eingestellt, da die Mitbewerber modernere, leichte, mit Automatiken versehende Kameras auf den Markt brachten. Aber auch auf diese Herausforderung hatte Minolta (schon lange) eine Antwort (fertig) und stellte den weltweit ersten Multiautomaten, die XD-7, vor. Änderungen: 12.02.2011 Fotografie mit dem Minolta SR-Bajonett